Jugendwaldheim Steinmühle; 22.-24.01.2010
"Musikalische Späterziehung"

Musikalische Früherziehung kennt jeder. Aber was ist mit uns Alten? Wenn es der Alltagsstress mit Job, Familie und sonstigen Verpflichtungen zulässt, finden wir zwar hin und wieder Zeit, der Musik als Hobby zu frönen – aber es ist schwierig, einen einmal erreichten Stand zu halten – geschweige denn, diesen auszubauen oder gar ein Instrument neu zu lernen. Schmerzhaft kann dies erfahren, wer versucht, mit den Kindern mitzulernen. Schnell sind die Kleinen vorbeigezogen und man muss schon froh sein, wenn man nicht belächelt wird. Unter Zeitdruck zu üben, bringt selten vorwärts – ebenso, wenn immer wieder das gleiche alte Material als Basis genommen wird. Auch wird technische Meisterschaft auf einem Instrument oft verwechselt mit Musikalität. Zur eigenen persönlichen Musik ist auf diese Art und Weise nur schwer zu finden, obwohl dies nicht von den konkreten Fähigkeiten abhängt, sondern viel mehr von der Art, wie die Verbindung zum Instrument gelingt. Die eigene Musik, also die Möglichkeit, sich selbst auf dem Instrument auszudrücken, kann aber eine viel größere Befriedigung bringen, als sich vergeblich an zu hohen Leistungsmaßstäben zu orientieren.
Gibt es daraus einen Ausweg? Wir glauben – ja. Einen Einstieg dazu soll der Workshop „Musikalische Späterziehung“ geben. Mit Torsten Harder und Henri Stabel bieten zwei Meister ihres Fachs von Freitag, d. 22., abends bis zum Nachmittag am Sonntag, d. 24. Januar 2010, die Möglichkeit, sich in zwei Gruppen der Musik auf eine neue Art zu nähern. Beide verfolgen ähnliche Konzepte und möchten den Interessenten die Möglichkeit geben, die eigene musikalische Sprache auf dem Instrument oder mit der Stimme zu finden beziehungsweise zu vertiefen. Auf diese Weise können Teilnehmer der „musikalischen Späterziehung“ ihre eigenen musikalischen Fähigkeiten ausloten und einordnen. Torsten Harder möchte durch besondere Übungen die musikalische Sprache jedes Einzelnen zum Vorschein bringen. Besonders liegt ihm am Erlernen des selbstbewussten Musizierens in Gruppen durch den Weg vom autarken zum gemeinsamen Musizieren. Henri Stabel will in seiner Gruppe die musikalische Konversation und Improvisation befördern durch das Wechselspiel von zuhören, empfinden, sich einlassen und dazugeben. Seine Stärken sieht er dabei insbesondere im Gesang. Beide Künstler können auf langjährige Erfahrungen zurückblicken, sowohl was eigene musikalische Projekte betrifft als auch bei der Vermittlung von Kenntnissen.
Das Wochenende wird gemeinschaftlich im Jugendwaldheim Steinmühle gestaltet, so dass sehr intensiv gearbeitet werden kann. Im Preis von 160 € sind Unterkunft und Verpflegung eingeschlossen. Die Zahl der Teilnehmer ist auf 16 begrenzt.